Unabhängig von der persönlichen Reisegeschwindigkeit (Ort und Zeit) lässt sich feststellen das ab Pescara Schallschutzwände vorhanden sind und der Verkehr doppelt so viel Raum auf den Strassen benötigt. Ich bin ungewiss ob mir das den Süden sympathischer macht aber es lässt einiges in einem anderen Licht erscheinen. Grundsätzlich ist das konsequente zurücklegen von Weg keine gewissenhafte Auseinandersetzung mit Ort. Es ermöglicht aber in seiner, durch verortete (Castel del Monte) Interessenspunkte, entzeitlichten Wahrnehmung eine über den geographischen Raum hinausgehende Beurteilung. Italien kann so in einer Selbst definierten Sequenz wahrgenommen, und subjektiv verstanden werden. Wobei die Beurteilung des Verstehens wiederum nichts mit dem Erlebten zu tun hat und auf rein subjektiven Tatsachen wie der Zufriedenheit mit dem Abendessen beruht. Womit die Problematik ob der Hund geschissen hat oder nicht wieder ins Zentrum der Perspektivlosigkeit tritt und sich somit alles wieder um das nicht Vorhandensein eines blauen Sackerls ( das trotz seiner nicht Praesenz mitgebracht werden wollte) dreht. Kurz: hier gibt es auch einen Hund. und warum hat der Hummer bei der Präsentation am Nachbartisch noch gelebt? Wie erkläre ich das alles? Und warum liebe ich meine Frau über alles????? Vielleicht gibt es morgen über alles Antworten.

500 kilometer liegend zwischen dem sonnigen aber teilweise gestaltlosen Sizilien und Matera. Wer jemals behauptet hat
Venedig wäre morbid der war noch nicht hier. Dantes Inferno muss hier seinen Ursprung gefunden haben. Ich habe so etwas noch nie gesehen, hier ist nichts, aber rein gar nichts lieblich, nicht einmal die spärlich verstreuten Besucher. Stein über Stein, Verfall, Feuchte, hier zu Leben muss die Hölle gewesen sein. Die Struktur ist faszinierend, Treppen, enge Gassen, jeder Richtungswechsel eröffnet neues, einzigartiges, räumliches einfach fasszinierend. Oskar und ich kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Hätte die WC Tür im Restaurant nicht geklemmt wäre der Tag für den Jungen Mann wohl perfekt zu Ende gegangen. Das Problem war lösbar! Morgen noch 120 Kilometer zum Gegenteil Materas, Ordnung und Symmetrie im Castel del Monte Friedrich des II, ihr müsst unbeding gucken wie es weitergeht.
Streichelt den Hunt, wir vermissen euch!

Heute haben wir Sizilien von West nach Ost durchquert. Wundersamerweise ist unser Auto und auch wir noch heil. Die SizilianerInnen fahren einfach unglaublich, entweder zu langsam- weil sie während der Fahrt telefonieren oder zu schnell- weil sie während der Fahrt telefonieren. Zwischendurch noch eine der grössten Antiken Städte angesehen. Am Endpunkt der heutigen Tagesetappe -Siracusa- ist es wie so oft sehr touristisch, ein Stadtspaziergang führt durch eine kleinteilige historische Stadt, die langsam aber sicher sich selbst aufgibt und nur den steinernen Schein zeigt. Oskar ist trotzdem begeistert erzählt von den Römerzwergerln und was es sonst noch so gibt, er wird Rapper, ich bin sicher, er kann stundenlang erzählen ohne Atmen zu müssen. Morgen geht es zurück auf das italienische Festland. Ich besorg mir in der früh noch Ohropax- und Friede wird sein im Gehörgang! Gute Nacht!

Der erste wirkliche Reisetag hat uns einiges gezeigt.
Gib niemals einem von seinen Eltern infiltrierten italienischen Balg Geld bevor er DEIN Ticket aus dem Parkautomaten ziehen darf. Venedig wird einst in Zukunft ebenso dem Untergang (und das wäre in dem fall doppeldeutig) geweiht sein wie es sämtliche auf den Tourismus setzende Bergdörfer hier sind. Erstaunlich wenn man Siedlungen die 2000 jahre alt sind besichtigt und dann parallen zu ziehen versucht ist. Der Westen Siziliens ist eine endlos am Meer entlang wabernde Siedlung, eine endlose stadtausudneinfahrt. Marsala hat eine Hauptstrasse und sonst wenig ausser einem Lokal wo Oskar und ich zu Abend gegessen haben. Phantastisches Essen, spitzen Wein, unglaublich sympathische Menschen. Und Afrika ist hier naeher als Rom!!

Begonnen hat der Tag unter der Erde mit 5000 mumifizierten einbalsamierten Menschen. Gruselig. Dann bestiegen wir das Dach der mit 6000m2 Mosaiken verzierten Normannischen Kathedrale in Monreale. Zwischendurch kämpfen Oskar und ich uns durch das unbeschreibliche Verkehrschaos in Palermo. Es ist nahezu unvorstellbar wie hier gefahren wird. Spurkennzeichnungen gibt es nicht, dafür wird man gleichzeitig von 6 Vespisti rechts und links überholt. Nachmittags haben wir Oskar bei Zara ein fesches Outfit verpasst und jetzt gehen wir noch Essen. Hängt Anton der Hund noch am Roller?

wir sind angekommen, ossi hat die schuhe geschrottet und wir waren
gezwungen dem reisebudget enorme summen zu entreissen. palermo ist eine stadt am meer die nichts damit anfängt. sonst ist es hier typisch italienisch, autos mopeds laut italian lifestyle morgen gehts nach monreale ins normannenkloster. heut bin ich um 10 im bett, euch daheimgebliebenen eine gute nacht

morgen geht es um 11:45 mit dem flugzeug nach palermo
oskar ist schon intensiv am einpacken und wahnsinnig aufgeregt
in palermo holen wir am flughafen unser mietauto ab und schon geht das abenteuer los

ich frage mich wie und womit ich starte